BTV Bank für Tirol und Vorarlberg AG
Leadership: BTV Female Spirit
Kategorie: Wirksamkeit für den Standort Österreich

In welchen Bereichen ist Ihr Unternehmen tätig?
Die BTV Vier Länder Bank AG (BTV) ist ein Finanzdienstleister für Firmen- und Privatkund*innen. Seit der Gründung 1904 entwickelte sich die BTV von einer regionalen Bank zu einem grenzüberschreitenden Unternehmen im attraktivsten Wirtschaftsraum Europas.
Als Vier Länder Bank sind wir in unserem Kernmarkt Tirol und Vorarlberg eine Universalbank und im Expansionsmarkt eine Spezialbank. Als eine der wenigen heimischen Banken verfügt die BTV über eine Vollbanklizenz in Österreich, Deutschland und der Schweiz und ist in diesen Ländern an 37 Standorten vertreten. BTV Kund*innen in Norditalien werden von Lienz und Innsbruck aus betreut. Als zentraler Ansprechpartner über alle vier Länder hinweg profitieren Unternehmen wie auch Privatkund*innen von unserer länderspezifischen Expertise und Kompetenz.
Warum ist Ihrem Unternehmen Frauenförderung solch ein Anliegen?
Mit unserer strategischen Initiative "Wir sind vielfältig" beleuchten wir sämtliche Dimensionen der Vielfalt. Unter anderem beschäftigen wir uns dabei mit der Förderung von Frauen. Chancengleichheit und ein inklusives Arbeitsumfeld sind eine Frage von Geist und Haltung. Geist bedeutet das richtige zu erkennen, Haltung bedeutet das richtige zu tun. Daher ist die Förderung dieser Themen keine Option, sondern unsere tiefste Überzeugung. In der Vergangenheit konnten wir bereits mehrere Maßnahmen erfolgreich umsetzen, den strategischen Schwerpunkt "Frauenförderung" weiter vorantreiben und unseren Mitarbeiter*innen eine Weiterentwicklung ermöglichen. Das führt in weiterer Folge zu einer stärkeren Mitarbeiterbindung sowie Identifikation mit dem Unternehmen.
Mit welchen Maßnahmen konnten Sie das equalitA Gütesiegel sowie den Award gewinnen?
Im Jahr 2020 haben wir das Thema „Vielfalt“ erstmalig in unsere HR-Strategie implementiert und uns seither intensiv mit den verschiedenen Diversitätsdimensionen beschäftigt. In Bezug auf die Frauenförderung achten wir stets auf einen vielfältigen Recruiting-Prozess und schreiben speziell alle Führungsaufgaben intern über unser Intranet aus, um Chancengleichheit sowie Transparenz zu gewährleisten. Des Weiteren implementierten wir flexiblere Arbeitszeit- und Arbeitsmodelle (wie z.B. Job-Sharing-Modelle, Shared Leadership-Modelle, Führung in Teilzeit, BTV extended Modell, usw.) und können mittlerweile bereits mehrere Best Practice-Beispiele vorweisen. Um Beruf und Familie optimal vereinbaren zu können, unterstützen wir unsere Mitarbeiter*innen mit der betriebseigenen Kinderbetreuungseinrichtung MUKKI an unserem Standort in Innsbruck und ab September auch in Dornbirn.
Unseren weiblichen Führungskräften stellen wir unter anderem die Female Future Mitgliedschaft kostenlos zur Verfügung. Dadurch werden sie in ihrer Aufgabe gestärkt und erhalten die Möglichkeit, neue Kompetenzen zu entwickeln und sich über die Unternehmensgrenzen hinweg zu vernetzen.
Besonders stolz sind wir auf unsere Veranstaltung „BTV Female Spirit“ mit der wir die Fachjury des equalitA Awards überzeugen konnten. Ziel des Events war es, die persönliche Entwicklung der Teilnehmer*innen zu fördern und sie dazu zu ermutigen, sich in ihren individuellen Stärken und Fähigkeiten stetig weiterzuentwickeln. Weiters lag uns die Förderung des Austauschs sowie die Vernetzung mit Role Models und Vorbildern sehr am Herzen. Diese Verbindungen können inspirieren und wertvolle Einblicke in verschiedene Karrierewege bieten. Wichtig war auch, eine offene Diskussion über mögliche Hemmnisse zu führen, die jeder Frau in ihrer beruflichen Laufbahn begegnen können. Durch den aktiven Austausch von Erfahrungen und Lösungsansätzen fanden wir gemeinsam Wege, den Mut zur Veränderung zu fördern, indem wir zeigten, dass alle die Kraft sowie das Potenzial haben, um ihre Ziele zu erreichen und ihre Träume zu verwirklichen.
Konnten Sie bereits Effekte Ihrer Maßnahmen erkennen?
Unsere internen Auswertungen zeigen deutlich, dass der Anteil von Frauen in Führungspositionen in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen ist. Auch die Rückmeldungen aus Mitarbeiterbefragungen bestätigen, dass unsere Angebote als echter Mehrwert wahrgenommen werden.
Darüber hinaus hat sich unsere Positionierung als attraktiver Arbeitgeber spürbar gestärkt, was sich nicht zuletzt in der Qualität und Vielfalt der Bewerbungen widerspiegelt.
Besonders bei Formaten wie dem „BTV Female Spirit“ war spürbar, wie viel Motivation, Selbstvertrauen und gegenseitige Unterstützung durch den offenen Austausch entstanden ist. Diese Impulse haben nicht nur individuelle Karrieren gestärkt, sondern auch das Miteinander und die Kultur im Unternehmen nachhaltig positiv beeinflusst.
In welchen Bereichen gibt es Ihrer Meinung nach noch Verbesserungspotenzial?
In den letzten Jahren haben wir bereits einiges erreicht und konnten durch gezielte Maßnahmen die Frauenquote von 16% im Jahr 2020 auf knapp 32% im Jahr 2024 steigern. Dennoch sehen wir vor allem im Vertriebsbereich noch weiteres Potenzial.
Was raten Sie Unternehmen, die noch nicht so weit sind, aber auch Frauenförderung in den Fokus rücken wollen?
Wichtig ist, einfach anzufangen – auch kleine Schritte können eine große Wirkung entfalten. Unternehmen sollten zunächst ihre aktuelle Situation analysieren: Wo stehen wir in Sachen Gleichstellung? Wo gibt es Handlungsbedarf? Dann gilt es, konkrete Ziele zu formulieren und erste Maßnahmen umzusetzen – etwa durch Sensibilisierungstrainings, transparente Karrierepfade oder gezielte Mentoring-Programme. Besonders entscheidend ist, dass die Geschäftsführung das Thema sichtbar unterstützt und als strategisches Anliegen kommuniziert. Des Weiteren sind verbindliche Prozesse (wie z. B. eine Diversitätspolicy) unerlässlich. Frauenförderung ist kein „Nice-to-have“, sondern ein Erfolgsfaktor für zukunftsfähige Unternehmen.
Welche Rahmenbedingungen würden Unternehmen helfen, mehr Maßnahmen zur innerbetrieblichen Frauenförderung umzusetzen?
Ein zentraler Hebel ist die aktive Unterstützung durch die Geschäftsführung. Wenn die Unternehmensleitung Frauenförderung als strategisches Ziel verankert, klare Erwartungen formuliert und entsprechende Ressourcen bereitstellt, schafft das eine verbindliche Grundlage für nachhaltige Maßnahmen. Führungskräfte fungieren dabei als Vorbilder und Multiplikatoren – ihr Engagement signalisiert, dass Gleichstellung nicht nur ein Randthema, sondern ein integraler Bestandteil der Unternehmenskultur ist.