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Energie Steiermark

Projekt: "zukunftsinitiativ.E.frauen"

Kategorie: Potenzial für Zukunftstrends
© BMAW/Holey

Energie Steiermark ist eines der großen Energieversorgungsunternehmen in Österreich und nun via equalitA-Award als Innovator in Sachen Gleichstellung ausgezeichnet. Petra Pieber, Leiterin der strategischen Personalentwicklung, erklärt, wofür sich das Unternehmen einsetzt.

„Der Anteil von Frauen in Führungs- und Fachfunktionen steigt bei uns stetig an”

Wofür ist Energie Steiermark genau prämiert worden?

Die equalitA-Zertifizierung haben wir schon im vergangenen Jahr erhalten, prämiert wurden wir heuer direkt für unser Projekt zukunftsinitiativ.E.frauen. Damit wollen wir einerseits Frauen im Unternehmen sichtbarer machen und andererseits Frauen bestärken, sich intern für Führungs- bzw. Fachpositionen zu bewerben.

Wie erreichen sie das konkret?

Das speziell für die Zielgruppe Frauen konzipierte Weiterbildungsprogramm umfasst vier Module, begleitendes Mentoring durch erfahrene Führungskräfte und individuelles Karrierecoaching durch die externe Beraterin, die uns als Trainerin im Programm mit ihrer Expertise in diesem Themenfeld begleitet.

An wen konkret richtet sich das Weiterbildungsprogramm?

Das Programm richtet sich vor allem an Frauen in der Organisation, die entweder noch keine Führungserfahrung haben oder die weitere Karriereschritte planen. Es geht darum, Frauen in ihren vielfältigen Talenten und Kompetenzen zu stärken. Alle Teilnehmerinnen haben am Ende des Programms die Möglichkeit, dem Management ihre Ziele und Vorstellungen zu präsentieren, um so im Konzern sichtbarer zu werden.

Wie wird das Programm bislang angenommen?

Es besteht ein völlig offener Zugang – bis zu 16 Frauen können pro Jahr daran teilnehmen. Seit wir das Programm 2017 ins Leben gerufen haben, haben es bereits 90 Frauen erfolgreich absolviert. Da wir ungefähr 450 Mitarbeiterinnen beschäftigen, hat also bis dato ein Fünftel am Programm teilgenommen.

Was war die Initialzündung für das Programm 2017?

Die Argumentation war, dass sich Frauen weniger stark für Führungspositionen oder Fachfunktionen bewerben. Um hier Unterstützung und Begleitung zu bieten, haben wir im ersten Schritt mit einem Karrierecoaching gestartet. Die Erwartungshaltung war nicht, dass alle Absolventinnen dann automatisch Führungsfunktionen übernehmen. Durch das Programm haben wir mehr Bewerbungen von Frauen auf interne Stellen. Der Anteil von Frauen in Führungs- und Fachfunktionen steigt stetig an: Von den Programmteilnehmerinnen hat sich aktuell bereits die Hälfte intern weiterentwickelt.

Was heißt das genau?

Das heißt, sie haben entweder andere Funktionen auf gleicher Ebene übernommen, sind auf andere hierarchische Positionen aufgestiegen oder haben intern im Konzern gewechselt.

Hat sich dadurch auch der Dialog unter den Mitarbeiterinnen verbessert?

In der Tat. Aus diesem Teilnehmerinnenkreis hat sich seit 2019 ein internes Frauennetzwerk entwickelt, das Initiativen und Aktivitäten setzt. Für eine inklusive Unternehmenskultur braucht es natürlich alle Geschlechter – Frauen, Männer und weitere Geschlechtsidentitäten. Wir sind daher bereits dabei, unser Programm in diese Richtung weiterzuentwickeln. Zum Beispiel besteht immer noch die starke Konnotation Frau = verantwortlich für die Kinderbetreuung. Es braucht das Aufbrechen von nach wie vor bestehenden – oft unbewussten – Bias und Vorurteilen. Hier ist uns unter anderem wichtig, dass vermehrt Männer die Möglichkeit der Väterkarenz nutzen bzw. diese ihnen gut ermöglicht wird. Genauso wie es keine „klassischen“ Frauen- oder Männerberufe gibt, sollte auch Karenz kein Thema des Geschlechts mehr sein.

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